Der Mensch ist ein Wesen, das sich stets weiterentwickelt – bis zum letzten Atemzug. In diesem Sinne wollen wir Sie entwicklungsfördernd begleiten, indem wir Ihre gesunden Ressourcen mobilisieren und unterstützen und ebenso Ihr inneres Heilwerden fördern. Dafür sind die anthroposophischen Therapien besonders segensreich. Und eines versprechen wir Ihnen: Den Satz „Wir können nichts mehr für Sie tun" werden Sie bei uns garantiert nie hören.
PALLIATIVMEDIZIN
Den Tagen mehr Leben geben, nicht nur dem Leben mehr Tage – bei allen schweren Erkrankungen, die nicht mehr heilbar sind. Gerade hier ist unsere besondere Kompetenz in unserer ganzheitlich ausgerichteten Medizin so wertvoll.
Palliativmedizin kümmert sich um Menschen, die nicht mehr kurativ – also auf Heilung ausgerichtet – behandelt werden können, sondern bei denen es in erster Linie darauf ankommt, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern bzw. aufrechtzuerhalten. Es ist eine ganzheitliche, aktive Behandlung von Menschen mit einer voranschreitenden oder weit fortgeschrittenen Krankheit. Dazu gehören nicht nur Krebserkrankungen, sondern auch eine ausgeprägte Herzschwäche, eine schwere koronare Herzkrankheit nach einem Infarkt, gesundheitliche Einschränkungen nach einem Schlagfall oder im Rahmen einer Alzheimer-Erkrankung.
Palliativmedizin orientiert sich kompromisslos an den Bedürfnissen dieser Menschen. Denn auch der nicht mehr heilbare, unter Umständen leiblich und seelisch durch Schmerzen und andere Beeinträchtigen belastete Mensch ist immer ein GANZER Mensch. Sein Wille zählt! Er ist das Maß der Dinge, der Kompass, an dem wir unser diagnostisches und therapeutisches Handeln ausrichten.
Dabei blickt die Palliativmedizin in ähnlicher Weise auf den Menschen wie die Anthroposophische Medizin generell, und sie lässt sich durch deren verschiedene Therapieangebote bestmöglich erweitern und vertiefen.
Wir im Paracelsus-Krankenhaus sehen den Menschen als ein sich bis zum Lebensende und darüber hinaus veränderndes und weiterentwickelndes Wesen. Gerade bei einer erkennbar begrenzten Lebenszeit und in einer menschlich zugespitzten Situation ereignen sich oft entscheidende Entwicklungs- und Reifeprozesse, bei denen wir dem betroffenen Menschen und seinen Angehörigen ärztlich, pflegerisch und therapeutisch nach Kräften zur Seite stehen wollen.
Eine palliative Therapie richtet sich immer darauf, die jeweiligen Ressourcen eines Menschen so lange wie möglich zu erhalten. Deshalb ist es so wichtig, dass sie schon frühzeitig begonnen wird und nicht erst, wenn das Leben erkennbar zu Ende geht. Denn es lässt sich noch so viel tun, um das gesundende Potential zu entfalten – wenn man nur rechtzeitig daran denkt.
International wird Palliativmedizin definiert als aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer voranschreitenden und weit fortgeschrittenen Erkrankung bei begrenzter Lebenserwartung. Die höchste Priorität liegt dann darin, Schmerzen und andere, mit der Krankheit verbundene Beschwerden zu lindern sowie die psychischen, sozialen und spirituellen Aspekte des Krankseins vorrangig zu berücksichtigen.
Der Begriff der Palliativmedizin leitet sich ab aus dem Lateinischen: „Pallium“ heißt „Mantel“ – und die Palliativmedizin schafft in einer Situation, wenn eine vollständige Heilung von einer Krankheit nicht mehr möglich ist, ein Setting, das den Menschen wie ein Mantel umhüllen soll, um ihm ein weiteres Leben bei möglichst guter Lebensqualität zu ermöglichen.
Es ist wichtig und sinnvoll, dass Sie so früh wie möglich mit einer palliativen Therapie beginnen – dafür steht Ihnen in regelmäßigen Abständen ein Krankenhausaufenthalt auf einer Palliativstation zu.